„Für mich ist dies fast ein historischer Moment“. Mit diesen Worten beendete Priester Frank Storck seine einleitendenden Worte zu einer besonderen Zusammenkunft. Am Donnerstag, den 12. Dezember 2013 kamen die Mitglieder der drei Suchtselbsthilfegruppen in der Neuapostolischen Kirche im Arbeitsbereich von Apostel Hoyer zu einer gemeinsamen Weihnachtsfeier zusammen.
Priester Frank Storck, Teamleiter der Suchkrankenhilfe in der Neuapostolischen Kirche Nordrhein-Westfalen-West, drückte mit dieser Aussage seine Freude über die Entwicklung der Suchtkrankenhilfe im Arbeitsbereich von Apostel Hoyer aus. "Vor drei bis vier Jahren wäre es noch undenkbar gewesen, dass sich neuapostolische Kirchenmitglieder in solch einem Rahmen zusammenfinden würden", führte Priester Storck begeistert an. Zumal allen Teilnehmern der Weihnachtsfeier bekannt war, dass über diese Feier ein Bericht für das Internet verfasst und Fotos dazu gemacht werden würden.
Verschiedene Süchte
Die Teilnehmer der Feier waren entweder Betroffene einer Suchtkrankheit oder Angehöriger eines/einer Suchtkranken und besuchen regelmäßig eine der drei Selbsthilfegruppen in Kamp-Lintfort, Essen-Frohnhausen oder Duisburg-Walsum. Viele Betroffene sind Alkoholiker. Zudem sind Essstörungen, Drogenmissbrauch, Spielsucht und Kaufsucht, ebenso wie die Co-Anhängigkeit, zurzeit Hauptthemen in den einzelnen Gruppen.
Ein Ziel der Suchtkrankenhilfe ist es zu helfen, dass sich Suchtkranke und deren Angehörige mit ihren Problemen auseinandersetzen. Dazu ist es zunächst oft notwendig, die Scham betroffen oder mitbetroffen zu sein, als eine Hemmschwelle in sich abzulegen. Erst dann ist es vielen Süchtigen möglich, sich anderen Menschen zu öffnen und nach möglicher Hilfe zu
fragen.
Enttabuisierung der Süchtigkeit
Mit ihrem Einverständnis zu diesem Bericht und den Fotos wird deutlich, dass es möglich ist, sich auch als Süchtiger in der Kirche wohlzufühlen. Voraussetzung dafür war für die Betroffenen allerdings sich mit dieser Scham, innerhalb der Selbsthilfegruppen, auseinanderzusetzen.
Zudem möchten die Mitglieder der drei Selbsthilfegruppen auch andere Menschen ermutigen, sich ebenfalls nicht mehr für ihre Sucht zu schämen, damit auch sie sich öffnen können.
„Normale“ Weihnachtsfeier
Abgesehen von dem historischen Ereignis verlief die Weihnachtsfeier, wie auf den Bildern zu sehen ist, wie eine jede normale Weihnachtsfeier. Kekse, kleines Gebäck, Tee und Kaffee, wurden serviert an schön geschmückten Tischen. Plauderei, einmal ganz ohne die Suchtproblematik betreffende Gespräche, ließen zwei Stunden Beisammensein schnell vergehen.
12. Dezember 2013
Text:
Frank Storck
Fotos:
Karl-Heinz Mannek; Redakteurin: Ute Paul
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