1. Betroffene sind Süchtige und Anghörige.
2. Gemeinschaft ist mehr wert als Abstinenz. Das meint innerhalb der Gemeinden, der Selbsthilfegruppen, den Gesprächen. In den betroffenen Haushalten ist das im Familiensystem individuell ggf. anders zu bewerten.
3. Angehörige können auch beziehungssüchtig sein und der Süchtige damit das Suchtmittel des Angehörigen.
4. Abstinenz ist nicht für jeden ein Mehrwert. Diese Entscheidung kann nur der Betroffene für sich treffen. Wir haben die freie Willensentscheidung zu fördern und zu respektieren. Der Weg zu dieser Entscheidung kann sehr lange dauern und mehrere „Rückfälle" beinhalten.
5. Betroffene und vor allem Gruppenleiter dürfen ihre eigene Fallgeschichte nicht als Standardmodell anpreisen.
6. Betroffene und vor allem Gruppenleiter dürfen, weil ihre Abstinenz für sie selbst ein Mehrwert darstellt und für sie alternativlos ist, diese nicht als Lebensform für alle favorisieren. Das ist nur eine von vielen möglichen Varianten.
7. Betroffene und vor allem Gruppenleiter sind aufgrund ihrer Position ggf. Meinungs- und Stimmungsbildner. Dessen müssen sie sich bewusst sein und daher sorgsam mit ihren Botschaften/Meinungen umgehen.
8. Wir machen etwas anderes als Geschwister in die Entgiftung/Entwöhnung zu schicken und anschließend versuchen den Rückfall zu verhindern.
9. Wir fördern das „Ohne Gruppenzwang Nein sagen können“, dann erst stellen wir ggf. Entscheidungsfragen.
10. Stigmatisierung im Betroffenen selbst und aus den Gemeinden ist eine Barriere hin zur Wortverkündung im Gottesdienst und hindert den Betroffenen mit sich selbst in Kontakt zu treten. Eine übergeordnete Aufgabe ist damit die Entstigmatisierung der Süchtigkeit/des Süchtigseins zuerst bei den Betroffenen selbst und dann bei den Amtsträgern und in den Gemeinden.
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