Seit dem 23. Februar 2014 leitet Bezirksapostel Rainer Storck die Neuapostolische Kirche Nordrhein-Westfalen. Damit haben sich Veränderungen in der Aufgabenverteilung innerhalb NRWs ergeben. Bischof Manfred Bruns (53) ist nun für die Betreuung der Arbeitsgruppe Suchtkrankenhilfe zuständig, die bisher Rainer Storck als Apostel betreut hatte. Grund genug für ein gemeinsames Gespräch.
Bischof Bruns ist in der Kirchenleitung der Gebietskirche Nordrhein-Westfalen für das Referat Seelsorge zuständig. Als Bischof ist er in den Bezirken Essen, Duisburg, Gelsenkirchen, Ruhr-Emscher und Niederrhein an der Seite von Apostel Wilhelm Hoyer tätig. Bereits Ende 2013 hat ihn Bezirksapostel Storck beauftragt, sich im Aufgabenbereich der Sonderseelsorge auch um die Suchtkrankenhilfe zu kümmern.
Am Montag, den 10. Februar 2014 fand ein Treffen des Kernteams der Arbeitsgruppe (AG) Suchtkrankenhilfe (SKH) NRW-West statt. An dieser Besprechung nahm auch der Bischof teil. Es ist daher der Anlass des folgenden Interviews.
Bischof Bruns, was war Inhalt der ersten gemeinsamen Sitzung des Kernteams?
Nun, es ging darum, sich erst einmal kennenzulernen. Zuvor hatte ich zwar Gelegenheit, mit einzelnen Mitgliedern über das Thema Suchtkrankenhilfe zu sprechen, aber mit dem gesamten Projekt war ich nicht vertraut. So haben wir uns erst einmal gegenseitig in der gesamten Gruppe vorgestellt. Das Kernteam informierte dann über den Sachstand der SKH in dem alten Arbeitsbereich NRW-West, der bis Oktober 2013 von Apostel Storck betreut worden war. Anschließend haben wir mögliche Ziele für die zukünftige Arbeit erörtert.
Bisher hatten wir eine Suchtkrankenhilfe der Neuapostolischen Kirche NRW-West. Wie sieht das nach der Umordnung der Apostelbezirke aus?
Zunächst bin ich sehr dankbar für das bisherige Engagement auf diesem bedeutsamen Arbeitsfeld. Die SKH in NRW-West versteht sich als Projekt. Ich habe mich davon überzeugt, dass dieses Projekt gut strukturiert und ausgereift ist. Es ist nun zu prüfen, ob und wie die SKH auf ganz NRW ausgeweitet werden kann. Hierbei können wir von den bisherigen Erfahrungen in NRW-West lernen und profitieren.
Die SKH lebt von und mit den Suchtkrankenhelfern. Bisher waren diese in sechs Bezirken tätig. Wie sieht das Konzept für NRW aus?
Wir haben natürlich ein Interesse daran, dass das Hilfsangebot im ganzen Land NRW zur Verfügung steht. Insellösungen mit regional beschränkten Verfügbarkeiten sind in der Seelsorge nicht wünschenswert. Es gilt daher, zunächst einmal die Ziele festzulegen und die Maßnahmen zu beschreiben, mit denen diese Ziele erreicht werden sollen. Dann ist eine entsprechende Organisation zu bilden, die das alles leisten kann. Wie das genau aussehen kann, wird zurzeit erarbeitet. Auf jeden Fall sollen die Suchtkrankenhelfer sowie die Leiterinnen und Leiter von Selbsthilfegruppen in anderen Bezirken in die neue Organisation integriert und deren Erfahrungen einbezogen werden.
Wie sehen Sie die Zielvorstellung der AG Suchtkrankenhilfe?
Die bisherige Arbeit in der Suchtkrankenhilfe NRW-West war als Pilotprojekt sehr erfolgreich. Ein entsprechendes Hilfeangebot wünsche ich mir für alle Glaubensgeschwister in NRW. Das setzt voraus, dass wir im ganzen Land fachlich fundierte Beratung für Suchterkrankte und deren Angehörige anbieten sowie die dazugehörige Seelsorge. Darüber hinaus ist im Rahmen der Nachsorge bei Bedarf die Bildung von Selbsthilfegruppen unter qualifizierter Leitung für Betroffene und deren Angehörige regional im ganzen Land wünschenswert. Das ist zwar ein gewaltiger Schritt, nicht zuletzt wegen der benötigten Anzahl fachlich qualifizierter Glaubensgeschwister, die bereit sind, sich ehrenamtlich einzubringen. Es ist aber konsequent und zielführend zur Hilfe für Suchtkranke und deren Angehörigen und eine gute Hilfestellung für die Seelsorger innerhalb unserer Kirche.
Gibt es ein Konzeptentwurf für die Weiterentwicklung der Suchtkrankenhilfe?
Ja, wir haben bereits Ende 2013 mit der Entwicklung eines derartigen Konzepts begonnen. Dieses war auch Thema der Besprechung mit dem Kernteam im Februar 2014. Dieses Konzept wurde Mitte April 2014 dem Bezirksapostel und den Aposteln unserer Gebietskirche erstmalig vorgestellt. Es wird nun geprüft und anschließend beraten, wie es umgesetzt werden kann.
Wann ist mit einer Umsetzung zu rechnen? Gibt es schon einen Zeitplan?
Die Prüfung muss bei einem derart wichtigen Thema schon sehr gewissenhaft erfolgen. In einem zweiten Schritt werden sicher auch die Bischöfe einbezogen werden. Mit einer Entscheidung rechne ich daher erst im dritten Quartal 2014. Anschließend sind dann die Bezirksämter und Vorsteher zu informieren. Mit den Mitgliedern der bisherigen AG Suchtkrankenhilfe NRW-West könnten wir dann ab 2015 beginnen, die SKH in NRW mit einheitlicher Ausrichtung aufzubauen. Bis dahin bleibt das Kernteam mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern natürlich in NRW-West tätig.
Bischof Bruns, herzlichen Dank für das Gespräch.
12. Mai 2014
Text:
Interview: Udo Paul; redaktionelle Bearbeitung: Ute Paul
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