Dortmund-Kirchhörde. "Ein Glückstag für alle Betroffenen in Dortmund und Umgebung." Mit dieser Aussage resümierte Priester Frank Storck, Leiter der Selbsthilfegruppen "Sucht und Prävention" in der Neuapostolischen Kirche Westdeutschland, die Kick off-Veranstaltung am 12.04.2018.
Neben den beiden zukünftigen Gruppenleitern Torsten Rüger und Heinz Augustin besuchten rund 20 Interessierte die Informationsveranstaltung.
Bischof Manfred Bruns, Leiter des Referates Seelsorge, lobte die bisherige Arbeit in den bereits bestehenden vier Selbsthilfegruppen und erklärte, dass es neben der kirchlichen Seelsorge einen Bedarf an gegenseitigem Austausch für Betroffene und Angehörige gäbe.
Oft wird das Thema Suchterkrankung in Gesellschaft und Kirche stigmatisiert und tabuisiert was zur Folge hat, dass das Thema in der Regel ausgeblendet, ignoriert und somit aus Unsicherheit vor unangenehmen Reaktionen nicht angesprochen wird. Hier möchte die Kirche allen Beteiligten Hilfestellungen geben und zur Entstigmatisierung beitragen.
Zum einen bekommen die Seelsorger durch einen Leitfaden wertvolle Hilfen im Umgang mit dem Thema Suchterkrankung in der Seelsorge, zum anderen werden die ehrenamtlichen Seelsorger im Bedarfsfall von speziell qualifizierten Fachberatern unterstützt. Parallel dazu haben Suchterkrankte und deren Angehörige die Möglichkeit, sich in den Selbsthilfegruppen zum Thema Sucht auf Augenhöhe auszutauschen.
Weitere Selbsthilfegruppen für Suchterkrankte und Angehörige geplant
Gerade in der Arbeit innerhalb der Selbsthilfegruppen habe man in den vergangenen Jahren enorme Fortschritte machen können, so Frank Storck, der 2002 eine der ersten Selbsthilfegruppen innerhalb der Kirche mit gründete.
Nun soll das bewährte Konzept der Selbsthilfegruppen nach und nach auf die gesamte Gebietskirche ausgeweitet werden. Der nächste Schritt ist, in den Regionen Bochum, Dortmund, Hagen und Herne eine derartige Selbsthilfegruppe zu etablieren.
Suchterkrankte sollen sich in der Kirche wohlfühlen
Frank Storck führte weiter aus, dass es nicht immer leicht sei, gegenseitiges Verständnis aufzubringen. Dieses liege in der Natur der Sache, da sich die "Lebenswelten" und die damit verbundenen Empfindungen zwischen Suchterkrankten und nicht erkrankten Menschen gravierend unterscheiden. Dabei sei es irrelevant, ob beispielsweise der Alkoholiker bereits trocken sei oder sich noch in einer akuten Phase befinde.
Aus diesem Grunde ist das oberste Ziel der Selbsthilfegruppen, den Süchtigen auf Basis eines wertschätzenden Miteinanders ein nachhaltiges Gefühl der Heimat innerhalb ihrer Kirche und im Idealfall auch innerhalb ihrer Gemeinde zu geben.
Wunsch der Enttabuisierung innerhalb der Kirchengemeinden
Bei den anschließenden Fragen aus dem Plenum wurde deutlich, dass alle Anwesenden den Wunsch hatten, dass mit dem Thema "Suchterkrankung" offener und selbstverständlicher umgegangen werden sollte.
Zum einen wurde die Bitte geäußert, dass sie die Kirche noch mehr dem Thema öffnet, zum anderen, dass das Thema innerhalb der Gemeinden und unter den Gemeindemitgliedern nicht ignoriert oder tabuisiert wird. Alle Teilnehmer verständigten sich auf einen Konsens: Suchterkrankte Gemeindemitglieder und deren Angehörige haben das Recht, in der gleichen wertschätzenden Art und Weise sowie in einem von Nächstenliebe geprägtem Miteinander behandelt zu werden wie alle anderen.
Das erste Treffen der Selbsthilfegruppe
Datum: 24.05.2018
Uhrzeit: 19:30 Uhr
Treffpunkt:
Neuapostolische Gemeinde Dortmund-Kirchhörde
Kirchhörder Str. 217
44229 Dortmund
Routenplaner: Google Maps
Es ist geplant, dass weiteren immer auf dem vierten Donnerstag im Monat stattfinden.
Genauere Informationen gibt es in der Rubrik Termine
Neuapostolische Kirche Dortmund-Kirchhörde
12. April 2018
Text:
Mirco Ulfers
Fotos:
Helmut Küppers / Mirco Ulfers
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